Zurück in Deutschland

Ihr habt jetzt eine ganze Weile nichts mehr von uns gehört. Wir haben aus familiären Gründen unsere Reise kurz nach unserem letzten Beitrag abbrechen müssen. Das hat jetzt nichts damit zu tun, dass uns Frankreich zu langweilig wurde oder dass uns der Kastenwagen doch zu eng geworden ist. Auf gar keinen Fall! Es hat nur eine Weile gedauert bis wir uns hier wieder organisiert und eingerichtet haben. Dazu kommt natürlich unsere während der Rückreise angestaute Arbeit, welche wieder abgearbeitet werden musste.
Für Euch gibt es erst einmal noch ein paar schöne letzte Eindrücke und Momentaufnahmen aus Frankreich.

Die Salzgärten von Marais Breton-Vendeen

Auf der Rückreise fühlten wir uns Ende März plötzlich in einem riesiges Netz aus Kanälen gefangen. Das geschah ganz unerwartet, während wir auf der Suche nach einem Stellplatz am Meer waren. Wo wir da genau hineingeraten waren, haben wir dann auch erst gemerkt als es schon zu spät war. Gegenüber der Halbinsel Noirmoutier befindet sich ein Naturschutzgebiet, welches über 45.000 Hektar groß ist. Es wurde ab dem 11. Jahrhundert künstlich angelegt, um Salz zugewinnen.

Mittlerweile finden in dieser schwer zugänglichen Zone aber vor allem viele geschützte Vogelarten ein neues Zuhause. Unzählige Reiher, Enten und Störche und weitere befiederten Zeitgenossen laben sich hier an gut gewürzten Leckereien. Diese sieht man hier direkt neben einem auffliegen, sobald man durch diese Salzgärten fährt. Mit einem größeren Gefährt ist das allerdings so eine Sache, da die Straßen nur einspurig sind und es eigentlich auch keine Ausweichbuchten gibt. Da wird einem schon mal mulmig, wenn man beim Ausweichen mit dem Reifen nur Zentimeter vom nächsten Kanal entfernt ist und man ja nicht wissen kann, wie befestigt der Uferbereich ist. Wenden und zurück auf die breite Landstraße war natürlich auch nicht mal eben so möglich. Ich (Iris) war natürlich wieder nervlich fix und foxy als wir endlich am Ziel ankamen. Trotz des Nervenkitzels bereuen wir nichts. Die Nächte dort haben wir auf einem Stellplatz direkt am Deich neben dem offenen Meer verbracht und sehr genossen – der Verkehrslärm beschränkte sich auf sporadische Traktorfahrten der Austernfischer und dem Rauschen des Meeres bei der eintreffenden Flut. So viele Reiher auf einem Haufen haben wir noch nirgends in so kurzer Zeit gesehen.

Eine weitere Nacht haben wir dann im Hafen von Bec übernachtet – mittendrin zwischen hunderten von Stegen und Fischerbooten in den verschiedensten Zuständen. Ein buntes Potpourri verschiedenster Mosaiksteinchen, welche zusammengenommen ein beeindruckendes Bild eines altehrwürdigen gewachsenen Fischereiörtchens ergeben. Das war wirklich toll zum erleben und fotografieren. Hier gab es neben einem außergewöhnlichen Marina-Shop auch wieder einen 24/7-Austern-Automat: Diese gibt es in dieser Gegend häufiger. Für uns, die Austern nur aus Seafood-Spezialitätengeschäften kennen, sind diese natürlich ein Hingucker! Übrigends alles was ein "Mat" hinten dran hat, wie hier bei uns in der Heimat die tollen "Bier-O-Mat"-Kühlschränke für durstige Wandersleut'. Nur, dass es in Frankreich andere Automaten gibt, vorrangig Pizza-Automaten, Gasflaschen-Automaten, Wein-Automaten und ebendiese Austern-Automaten. Frisch und gekühlt kann man sich hier mit Kreditkarte ein Körbchen Austern in der Größe seiner Wahl – meist mit Zitrone und Austernmesser – "herauslassen"! Irre! Probiert haben wir es nicht, weil wir beide eigentlich keine Austern mögen – trotzdem war hier die Faszination auf Grund des Ambientes sehr groß.

Mulhouse-Gasflaschen-Odyssee

Unser Rückweg war relativ ungeplant, die Routenplanung änderte sich täglich oft mehrmals. Was wir allerdings nicht vergessen durften war die Abgabe unserer französischen Gasflasche. So hatten wir in unserem Kastenwagen eine deutsche 11-kg-Gasflasche und eine französische 13-kg-Flasche, wobei wir letztere mit D4-Adapter verwenden konnten und diese auch immer wieder in Frankreich tauschen konnten. Auffüllen geht generell nicht. Die deutsche diente somit als Back-up zwischen dem Flaschentausch. Das hatten wir uns gut überlegt und es war ja zwischenzeitlich noch ganz schön schattig.

Da man in Frankreich auch Pfand für die Gasflasche zahlt, wollten wir uns dieses natürlich zurückholen. Das führte allerdings dann dazu, dass wir mit dem Kastenwagen gefühlt 3 mal und 3 Stunden durch ganz Mulhouse gekurvt sind – inklusive Stop-And-Go in der Rushhour im Zentrum des muslimischen Viertels von Mulhouse. So viel Großstadtflair, Menschenansammlungen und enge Gassen hatten wir die kompletten 2 Monate in der ganzen Bretagne nicht. Die Einheimischen fanden uns dabei offenkundig nicht minder interessant wie wir sie. Als wir schließlich auch an der 4. Gas-Station kein Glück hatten - keiner durfte uns das Pfand auszahlen - haben wir mit viel Mitleid & Gejammer + Rehaugenblick von Iris immerhin die Pfandflasche ohne Rückgeld bei einem Händler abstellen dürfen – so hatten wir uns das nicht vorgestellt aber auch das hat seine gute Seite und es wird uns stets in Erinnerung bleiben.

Und jetzt? Was geht ab, wie sind die Pläne?

Wenn alles klappt sind wir ab Sommer/Spätsommer 2022 wieder unterwegs – diesmal nach Schottland oder/und Irland (evtl. per Fähre von Frankreich aus) oder doch Finnland?!
Wir werden sehen...

Bis dahin gibt es an "Buddy" noch ein paar Kleinigkeiten zu optimieren und auszubessern.

Unser erstes Fazit zum "Fiat Ducato – Roller Team Livingston Duo – Modell 2021" können wir nach unserem mehrmonatigen Intensiv-Test schonmal abgeben:
Die lange Entscheidungsphase hat sich ausgezahlt. Wir hatten uns richtig entschieden, es passt qualitativ, von der Funktionalität, dem Grundriss und vom Design. Gern berichten wir in einem der kommenden Beiträge auch einmal ausführlich darüber.

Somit wird es hier im Reise-Blog weiter gehen. Es wird zwar vorerst keine Reiseberichte geben, aber wir haben schon ein paar andere Themen in petto, welche für euch vielleicht auch interessant sein könnten. Und vielleicht gibt es ja bis dahin auch über ein paar Kurztrips zu berichten?
Wir hoffen auch Du schaust wieder ab und zu vorbei!

Über Anmerkungen, Anregungen und sonstige Kommentare freuen wir uns natürlich immer.

Lieben Dank, viele Grüße und bleibt gesund,
Iris und Gunnar

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